Keine Meinungsfreiheit für Katholiken

(NZZ)

Es ist nicht so, dass Katholiken, die offen zum Lehramt der Kirche stehen, nicht mehr sagen können, was sie denken. Aber sie zahlen dafür einen Preis.

Auch wenn Westeuropa Werte wie Freiheit, Pluralismus und Toleranz hochhält, schwindet in der Realität die Akzeptanz der Meinungsäusserungsfreiheit unbequemer Stimmen – besonders von Christen, die sich weigern, ihren Glauben anzupassen. Beispielhaft ist der Umgang mit lehramtstreuen Katholiken.

Es ist nicht so, dass Katholiken, die offen zum Lehramt der Kirche stehen, nicht mehr sagen können, was sie denken. Aber sie zahlen dafür einen Preis: Sie sinken im öffentlichen Ansehen bis hin zur Ausgrenzung. Diese Gefahr führt zur inneren Zensurschere, besonders bei heissen Eisen wie Familienpolitik, Sexualmoral oder Abtreibung. Das kommt jenen Gruppen entgegen, die Toleranz und Vielfalt predigen, jedoch lehramtstreue Katholiken nicht als Teil dieser Vielfalt zulassen, sondern sie mit Begriffen wie «hate speech» oder «Fundamentalismus» exkommunizieren. 

In vielen europäischen Medien erscheint die Lehre der katholischen Kirche als etwas Krankhaftes oder Menschenfeindliches. Auch lässt man etwa den «Marsch fürs Leben», der in den USA Millionen bewegt, aussehen wie eine Ansammlung verblendeter Anti-Feministen und «Abtreibungshasser». In Schweden hat eine sozialdemokratische Politikerin Abtreibungsgegner sogar mit Jihadisten gleichgesetzt. Und in Deutschland verglich der ZDF-Moderator Klaus Kleber kürzlich den Katechismus der katholischen Kirche mit der Scharia. Das fördert ein Klima, in dem Gläubige, die einen Job zu verlieren haben, sich hüten, Artikel oder Videoclips mit christlichen Ansichten zu «liken».

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