Bischofssprecher Giuseppe Gracia: «Mein Ziel ist es, die Meinungsfreiheit hochzuhalten»
(Zofinger Tagblatt)
- Der PR-Berater und Bischofssprecher Giuseppe Gracia will sich von niemanden den Mund verbieten lassen.
- Das aber passiere heute viel zu oft, findet er: Die Meinungsfreiheit müsse Gesinnungsterror weichen.
- Der streitbare St. Galler hat dazu eine Streitschrift verfasst. Im ZT-Talk begründete er, warum er gegen den Zeitgeist kämpft.
von Philippe Pfister
Wo der Kommunikationsberater Giuseppe Gracia (51) auftritt, fliegen schnell die Fetzen. Der in St. Gallen aufgewachsene Sohn eines Sizilianers und einer Spanierin gilt als profilierter Kritiker des linksliberalen Mainstreams. 2008 wurde er Kommunikationschef des Bistums Basel, drei Jahre später wechselte er ins Bistum Chur. Dort ist er Mitglied des Bischofsrates und Sprecher von Bischof Vitus Huonder. Seit letztem Jahr ist er regelmässiger Kolumnist beim «Blick». Der zweifache Familienvater ist Autor mehrerer Bücher. 2017 veröffentlichte er den Roman «Der Abschied», der sich um islamistischem Terror dreht. Letztes Jahr erschien seine polemische Streitschrift «Das therapeutische Kalifat», in dem es Meinungsfreiheit und Gesinnungsterror geht. Das Buch verkauft sich laut Gracia überraschend gut, vor allem auch in Deutschland. Der zweifache Familienvater war Gast im ZT-Talk und sprach unter anderem über seinen Job bei Vitus Huonder, über seine Motivation, eine Streitschrift über die Meinungsfreiheit zu schreiben und darüber, warum er auf die Idee kommt, heute statt von Meinungsfreiheit von Meinungsdiktatur zu sprechen.