Karoshi

Von Giuseppe Gracia Gegen 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit, 9’800 Meter über Meer, zwischen einer Konferenz in Frankfurt und einem Meeting in Kalifornien geschah es, dass Ferdinand Lonz, vollschlank, frisch rasiert und mit tadellosem Gebiss, fern jeder Selbstkontrolle einschlief. Er sass oder hing im kühlen Leder seiner liebsten Langstreckenmaschine, zwanzig Minuten nach dem Start, als ihm…

Lesbar rot

Von Giuseppe Gracia Mit den Jahren immer wieder für eine viertel, eine halbe, eine ganze Stunde war es ihm geschehen, Mario Stoffel, Sohn der Mailänderin Tiziana Di Letto und des bekannten Schweizer Industriellen Johannes Stoffel, dass er mitten in der Nacht zum Fenster unter dem Treppenhausturmdach gegangen war, um die Stille in der Einfahrt zu…

Toblers Wanderstab

Von Giuseppe Gracia Der Mediziner und angehende Doktor der Theologie honoris causa Titus Tobler, 1806 im Appenzellischen Stein geboren, setzte knapp siebzig Jahre nach seiner Geburt, nach zahlreichen Wanderungen und Forscherreisen, – über inländische wie ausländische Höhenzüge und Täler -, nach Meerfahrten ins Heilige Land zum Heiligen Grab, an dessen Echtheit er zweifelte, ohne vom…

Im Bach im Wald

Von Giuseppe Gracia An diesem Morgen vor der Dämmerung neben dem Bach im Wald, im Hals ein Kratzen, weiter unten ein Stechen, dachte er nicht daran, warum er das Auto hatte stehen lassen am Stadtrand und er nicht wie sonst direkt ins Dorf nach Hause gefahren, sondern hierher gekommen war, warum er die letzten Tage…